Zwei Arbeiten, in denen Frauen von sich und ihren oftmals übersehenen Erfahrungen mit dem Bergbau im Ruhrgebiet berichten. Zunächst erzählen Partnerinnen von Bergarbeitern aus ihrem Leben. Im Rahmen des Langzeitprojekts Prosper Ebel – Chronik einer Zeche und ihrer Siedlung stellen Christa Donner und Gabriele Voss mehrere Frauen aus verschiedenen Generationen einander gegenüber, die über weibliche Arbeit und (verhinderte) Selbstverwirklichung sprechen. In Warum ist Frau B. glücklich? konzentriert sich Erika Runge dagegen auf eine Frau, die in sich einen ganzen Abriss weiblicher Arbeitsgeschichte in Deutschland trägt. Die stoische Maria Bürger, verwitwete Putzkraft in einem Bergwerk im Ruhrgebiet, von Arbeitslosigkeit bedroht, beschreibt, wie sehr das Leben im Schatten der Bergwerke zugleich von ökonomischen Wirklichkeiten und menschlicher Solidarität geprägt sein kann. Man erfährt von ihrem Dasein als Arbeiterin, Mutter, Witwe und vom Leben im Nationalsozialismus sowie dem nie bei den Arbeitern im Ruhrgebiet angekommenen Wirtschaftswunder. (ph)
Britta Hartmann ist Professorin für Filmwissenschaft und audiovisuelle Medienkulturen an der Universität Bonn. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehört die Geschichte des Dokumentarfilms in Deutschland.
Frauen-Leben
R/B: Christa Donner, Gabriele Voss, K: Christoph Hübner, Werner Ružička, 42’
Warum ist Frau B. glücklich?
R: Erika Runge, K: Horst Bever, 43’