Frauen und Arbeit
Unsere Frauen im neuen Leben DDR 1951, R: Ella Ensink-Kleberg, Erwin Anders, 15’ · 35mm
Alle meine Mädchen DDR 1980, R: Iris Gusner, D: Andrzej Pieczynski, Lissy Tempelhof, Madeleine Lierck, 86’ · 35mm
Zu Gast: Iris Gusner, Cornelia Klauß
Ella Ensink-Kleberg, die ihre Lehrjahre im Ufa-Studio bei Regisseuren wie Karel Lama?, Hans Steinhoff und Hans Deppe verbrachte und von 1946 bis 1960 Chefschnittmeisterin beim DEFA-Augenzeugen war, führte gelegentlich selbst Regie. Als Ministerpräsident Otto Grotewohl 1950 das Gesetz über die volle Gleichberechtigung der Frau in der DDR verkündete, fiel ihr die Aufgabe zu, in dem Dokumentarfilm Unsere Frauen im neuen Leben die „Überwindung der Jahrhunderte langen Benachteiligung“ in pathetischen Bildern von Frauen auf dem Traktor, beim Schweißen oder als Richterin zu feiern. Unverkennbar spürt man echte Euphorie über diese Errungenschaft.
28 Jahre später stellt Iris Gusner die Frauenfrage auf den Prüfstand. In der ernsten Komödie Alle meine Mädchen beschreibt sie aus der Perspektive eines Filmstudenten, der nach einem lebensnahen Stoff sucht, wie eine Frauenbrigade im Glühlampenwerk NARVA um ihren Zusammenhalt und ihr Mitbestimmungsrecht ringt. Das Ganze wird von Gusner flott und frech erzählt. Der Film wurde seinerzeit ein Erfolg beim Publikum, auch weil er mit Kritik am Produktionsalltag nicht spart. (ck)