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Gervaise

Gervaise FR 1956, R : René Clément , B : Jean Aurenche, Pierre Bost nach dem Roman L’Assommoir von Émile Zola, K : Robert Juillard, D : Maria Schell, François Périer, Suzy Delair, Armand Mestral, Jany Holt, 122’ · 16mm, OmeU SA 23.02. um 20 Uhr Die Wäscherin Gervaise, die von einem eigenen Geschäft träumt, ist die ikonografische Leidensfigur in Schells Œuvre. Von ihrem Freund Lantier mit den Kindern sitzengelassen, träumt Gervaise von einem eigenen Laden. Mit dem Dachdecker Henri scheint sich das private und geschäftliche Glück zu verwirklichen, doch nach einem Sturz ist Henri Invalide, wird Trinker und gewalttätig. Gervaise hingegen bleibt hart und eröffnet ein eigenes Geschäft. Unerbittlich verfolgt Regisseur René Clément, wie die tüchtige und von den Nachbarn respektierte Geschäftsfrau nach der Rückkehr ihres ehemaligen Geliebten Lantiers in die Verarmung und Umnachtung sinkt. Clément adaptiert Emile Zolas L’Assommoir als den Niedergang einer Frau, nicht nur sozial, sondern auch körperlich. Im Spiel des bis in die kleinste Rolle präzis geführten Casts bildet Maria Schell das aktive Zentrum. „Maria Schell dominiert nicht das Ensemble, obwohl ihr wunderbarer Blick von Zeit zu Zeit Gervaise eine Innerlichkeit verleiht, die Zola gar nicht versucht hatte zu erreichen“ (Jacques Siclier, Cahiers du cinéma, Oktober 1956). (sa)