Geschlossene Gesellschaft
DDR 1978, R: Frank Beyer, B: Klaus Poche, K: Hartwig Strobel, D: Jutta Hoffmann, Armin Mueller-Stahl, 108’ · Digital SD
SO 03.11. um 20.30 Uhr
Die Eheleute Robert und Ellen möchten mit ihrem kleinen Sohn und gemeinsam mit zwei weiteren Paaren Urlaub machen, doch die Freunde erscheinen nicht im Ferienhaus. Unfreiwillig auf sich zurück geworfen, geraten Ellen und Robert in ihrem abseits gelegenen Bauernhaus in eine schwere Krise. Unausgetragene Konflikte brechen aus und decken verletzte Eitelkeiten und menschliche Versäumnisse auf. Schonungslos gehen die beiden miteinander ins Gericht.
Das Ehedrama zeichnet ein resignatives Stimmungsbild der DDR-Gesellschaft Ende der 1970er Jahre. Mit der Ausbürgerung Wolf Biermanns scheint der sozialistische Optimismus früherer Tage endgültig vorbei zu sein. Es verwundert nicht, dass die Ausstrahlung des eindrücklichen Werks der „Biermann-Petitionisten“ ohne Ankündigung auf einen späten Nachttermin verschoben wurde und die Produktion bis 1989 nicht mehr gezeigt werden durfte. Für die Protagonisten endete mit diesem rigorosen Fernsehfilm die Karriere im Osten. Sowohl Jutta Hoffmann und Armin Mueller-Stahl als auch der Autor Klaus Poche verließen alsbald das Land. (thb)