Gino
Gino
BRD 1960, R/B: Ottomar Domnick, K: Andor von Barsy, Philipp Kepplinger, D: Eleonore van Hoogstraten, Kurt Haars, Jörg Pleva, 83’ · 35mm
FR 21.07. um 21 Uhr + SO 23.07. um 20.30 Uhr · Einführung am 23.07.: Olaf Möller
Ein Besitzbürger mittleren Alters, eine Schriftstellerin ähnlichen Jahrgangs, ein noch nicht volljährig wirkender italienischer Gastarbeiter (gegeben von dem bestenfalls moderat mediterran dreinschauenden Deutschen Jörg Pleva). Die Schriftstellerin sucht und findet Worte, Bilder für das, was in dem Steinbruch des Besitzbürgers wie auch in ihrer Wohnung vor sich gehen könnte, jeweils mit dem Fremden im Mittelpunkt ihrer Gedanken und Schwärmereien. Der Italiener, perfekt zum hiesigen Klischee passend, phantasiert über einem Sportwagen. Der Besitzbürger scheint frei von einer Innenwelt – ihn treibt nur um, was (an)greifbar ist. Als die (Ir)Realitätsebenen sich zu wild zu überlagern beginnen und Träume mit einem Mal wahr zu werden scheinen, greift das Schicksal ein – oder das Unbewusste. Einer der ersten bundesdeutschen Filme, in denen die Gegenwart von Arbeitsmigranten eine zentrale Rolle spielt – in Form einer Italiensehnsucht, die paradoxerweise gerade daheim alle Kontrollierbarkeit verliert. (om)
Mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services