Lachende Erben: Komödien im Nationalsozialismus
Mittwoch, 28. Februar 2018, 19.00 - 00.00 Uhr
Glückskinder
Glückskinder
Glückskinder
D 1936, R: Paul Martin, B: Robert A. Stemmle, Paul Martin, K: Konstantin Irmen-Tschet, D: Lilian Harvey, Willy Fritsch, Paul Kemp, Oskar Sima, 93‘ · DCP, restaurierte Fassung
FR 09.02. um 21 Uhr + MI 28.02. um 20 Uhr
Das Traumpaar aus Die Drei von der Tankstelle, Lilian Harvey und Willy Fritsch, wird unter Paul Martins Regie in der vermeintlichen Antwort der Ufa auf Frank Capras It Happened One Night (1934) wieder vereint. Der Lyriker Gil vertritt beim Schnellgericht einen Kollegen der Zeitung. Aus Mitleid mit der Angeklagten Ann gibt er sich als ihr Bräutigam aus, verhindert die Verurteilung und wird prompt verheiratet – ein Auftakt für Missverständnisse, Streit und auch ein wenig Kriminalhandlung. Joseph Goebbels lobt die Arbeit von Curt Goetz, der die Dialoge verfasste: „Glänzender Dialog. Hingeschmissen. (...). Ein wahrer Genuß.“ (17.9.1936). Das Schwarze Korps, Zeitschrift der SS, hingegen attackiert den Film auch wegen seiner Schlager, von denen bis heute Ich wollt, ich wär ein Huhn bekannt ist. „Humor und Krampf sind zwei grundverschiedene Dinge“, wie Karsten Witte recherchierte, der dem Film attestiert: „Wo aber Unterhaltung zur bestehenden Welt keinen Fluchtort mehr bildet, begibt sie sich in eine Negation der bestehenden Welt, die sie in ihrem gesungenen Wunsch gleich mitauflöst.“ (smf)