Grün ist die Heide
Grün ist die Heide
BRD 1951, R: Hans Deppe, B: Bobby E. Lüthge, K: Kurt Schulz, D: Sonja Ziemann, Rudolf Prack, Maria Holst, Willy Fritsch, 91‘ · DVD
MI 02.08. um 20 Uhr
Grün ist die Heide ist neben Schwarzwaldmädel und Der Förster vom Silberwald einer von drei Titeln, die jeder mit dem Genre des Heimatfilms assoziiert. Man könnte auch sagen: sie sind sprichwörtlich geworden. Damit verbunden ist eine Verengung des Blickes auf diese Filme, von denen man zu wissen glaubt, wovon sie erzählen und was sie an Ideologie transportieren. Die Realität sieht jedoch oft anders aus. Grün ist die Heide mag zwar ein versöhnlich-heil(end) wirkendes Ende haben (im Gegensatz zu Hermann Löhns gleichnamiger Vorlage und deren ersten Kinoadaption durch Hans Behrendt von 1932), doch bis es zu diesem Ende kommt, müssen einige Neurosen und Traumata angegangen werden, etwa Lüder Lüdersens schmerzerfüllte Sehnsucht nach Ostpreußen und der soziale Statusverlust vom Rittergutsherren zum Hofverwalter. Die Zirkusartistin Nora will hingegen höher hinaus und deshalb nach Amerika. Die Lüneburger Heide als eine Kreuzung deutscher Nachkriegswege. (om)