Hände hoch oder ich schieße!
Hände hoch oder ich schieße!
DDR 1966/2009, R: Hans-Joachim Kasprzik, B: Rudi Strahl, Hans-Joachim Kasprzik, K: Lothar Gerber, D: Rolf Herricht, Hans-Joachim Preil, Herbert Köfer, Evelyn Cron, 78’ · 35mm
SO 06.12. um 20.30 Uhr
Über die Staatsmacht wird nicht gelacht! Selbst ein freundlich-satirisches Kriminal-Lustspiel, das nur der spießbürgerlichen Tristesse der DDR ein paar harmlose Seitenhiebe verpasste, fiel nach dem 11. Plenum der Angst vor dem Verdikt der kulturpolitischen Hardliner in der SED zum Opfer. Publikumsliebling Rolf Herricht spielt den ambitionierten, aber schüchternen Kleinstadt-Polizisten Holms, der seiner heimlichen Liebe Lucie durch kriminalistische Großtaten imponieren möchte, aber wegen ausbleibender Verbrechen langsam in Tagträumereien und Depressionen abgleitet. Ein geläuterter Ex-Gauner und seine alten Kumpanen (ein Großaufgebot der beliebtesten DDR-Komödianten) inszenieren deshalb einen ganz besonderen Coup für ihn.
Die Zensoren monierten „offen ironisierende Dialoge, die in grotesker Form gesellschaftliche Erfolge unserer Republik abwerten“, und attestierten dem Film nach zahlreichen Schnitten, dass er immer noch „eine versteckt ironische Haltung zu unserer Wirklichkeit einnimmt“. Da das Studio daraufhin den Zulassungsantrag widerrief, kam die Komödie erst 2009 nach sorgfältiger Rekonstruktion mit 43 Jahren Verspätung zu ihrer Premiere. (jr)