Hannerl und ihre Liebhaber
A 1936, R: Werner Hochbaum, B: Johann von Vásáry, K: Ted Pahle, Anton Pruckner, Carl Kurzmayer, D: Olly von Flint, Hans Moser, Albrecht Schoenhals, Olga Tschechowa, Jane Tilden, 86’ · 35 mm
Ein Verehrer nach dem anderen kommt in die Wiener Vorstadt, um der reizenden Musikstudentin Hannerl seine Aufwartung zu machen. Ihr Herz gehört aber dem Motorenfabrikanten Van den Born, der sie am liebsten in eine Vitrine stellen würde wie seine Statuette der Fanny Elßler.
Albrecht Schoenhals gibt als Van den Born, wie auch in Man spricht über Jacqueline, den erdrückend besitzergreifenden Hochbaum-Männern ihre klirrendste Verkörperung: 1936 ist der Ordnungsfanatiker zugleich ein Meister unternehmerischer Menschenführung. Hochbaums Mise-en-scène erfüllt mehrmals Van den Borns Wunsch und platziert Hannerl hinter Glas oder rahmt sie mit einer Sessellehne ein. Als die Liebe des Industriellen Gegenstand einer werksinternen Intrige wird, kippt die leichte Viennoiserie endgültig in brütende Melodramatik. Schon vorher gehören zum Wien dieses Films nicht nur Prater und Stephansdom, Hans Moser und Rudolf Carl, sondern auch hektisch belebte Großunternehmensflure. Das Happy End in letzter Minute kann nicht einmal Hans Moser recht glauben. (jsch)
FR 27.03. um 21 Uhr + SA 28.03. um 19 Uhr