Hao nan hao nu / Good Men, Good Women
Hao nan hao nu
Good Men, Good Women
RC/J 1995, R: Hou Hsiao-hsien, B: Chu Tien-wen, D: Annie Shizuka Inoh, Lim Giong, Jack Kao, Vicky Wei, Hsi Hsiang, 108’ · 35 mm, OmU
DO 21.01. um 20 Uhr
Der Abschluss seiner historischen Trilogie ist Hous abstraktester, vielleicht auch sein ambitioniertester Film. Die hochgradig reflexive, über mehrere Zeit- und Realitätsebenen gestaffelte Erzählanordnung von Good Men, Good Women nimmt ihren Ausgangspunkt bei Dreharbeiten zu einem Biopic über das Leben eines (historisch verbürgten) Liebespaars, das in den 1930er, 1940er und 1950er Jahren im politischen Untergrund aktiv war und erst gegen die japanischen Besatzer, dann gegen die nationalistische Kuomintang-Regierung kämpfte.
Stärker als in den vorherigen Filmen arbeitet Hou mit antinaturalistischer Stilisierung: Ein Film im Film ist im monochromen Stil des frühen Kinos gehalten. Daneben stehen alternative Erinnerungsbilder in bunten, knalligen Farben. Good Men, Good Women treibt die Dekonstruktion klassischer Modelle der Geschichtsdarstellung auf die Spitze: Jeder Erinnerungsakt bringt eine andere Vergangenheit hervor. Echt sind nur die Gefühle der Erinnernden. (lf)