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Ein Lustspiel, das aufklärt über die Übel des Krieges, vor allem aber über die Dinge des Herzens. Als die eigentlichen Aufklärerinnen erweisen sich dabei Minna von Barnhelm und ihre Zofe Franziska, die sich auf die Suche nach dem geliebten Major von Tellheim machen, der im Siebenjährigen Krieg ein sächsisches Städtchen verschont und daran beinahe pleitegeht. Bei ihrer ersten Begegnung fragt Minna: „Ist es denn Mut, wenn man nicht mehr denkt, nur fühlt, was nötig zu tun und es dann eben tut?“ „So vollbringen Helden Heldentaten“, antwortet ihr Tellheim. Die Aufklärung des Publikums besteht darin, dass es am Ende weiß, dass Tellheim irrte: Denn so vollbringen Heldinnen Heldentaten.

Lessings Stück verwandelt sich unter Dietrich Haugks Regie in ein leichtbeschwingtes Rokoko-Musical mit Chansons, Tanzeinlagen und Hosenrollen, mit optischem Witz und ironischem Unterton. Es blinkt und blitzt. „Und wie mit Bohnerwachs gestriegelt blinkt und blitzt auch die Franziska Johanna von Koczians, die sich mit wahrem Da-capo-Furor in die Bravourrolle schmiß. Sie hat den Pfiff.“ (Ponkie, Abendzeitung, 2.10.1960) (ps)

Heldinnen