Himmel ohne Sterne
Himmel ohne Sterne
BRD 1955, R: Helmut Käutner, B: Helmut Käutner parallel zu seinem gleichnamigen Roman, K: Kurt Hasse, M: Bernhard Eichhorn, D: Erik Schumann, Eva Kotthaus, Georg Thomalla, Horst Buchholz, Gustav Knuth, Camilla Spira, Erich Ponto, Lucie Höflich, Rainer Stangl, Siegfried Lowitz, Paul Bildt, Beppo Schwaiger, Wolfgang Neuss, Otto Wernicke, Joseph Offenbach, 108' · 35mm
DO 14.06. um 20 Uhr + SA 23.06. um 20 Uhr
Das geteilte Deutschland, 1952: Anna, Näherin im volkseigenen DDR-Betrieb in Thüringen, geht regelmäßig über die innerdeutsche Grenze, um ihr wenige Kilometer entfernt in Bayern lebendes Kind Jochen zu sehen. Der Vater fiel im Krieg, die westlichen Wohlstandsbürger-Großeltern pressten ihr den Sohn als Adoptivkind ab. Doch Anna muss im Osten bleiben, um alte Verwandte zu versorgen. Bei einem illegalen Grenzgang trifft Anna auf den Grenzpolizisten Carl, der ihr helfen will: Beim Planen von Jochens Entführung verlieben sich die beiden. Eine cause celebre in Käutners Werk – schon aufgrund des politischen Themas viel beachtet und heiß diskutiert, aber vom breiten Publikum ignoriert – und zugleich einer seiner bescheidensten, bewegendsten und stärksten Filme. Die ungeschminkte Nüchternheit, mit der Käutner die Spaltung Deutschlands anging, geriet daheim von beiden Seiten unter Beschuss: Seine Unvoreingenommenheit wurde als Verklärung gegnerischer Interessen ausgelegt, während sich international Fürsprecher wie Eric Rohmer und Sergej Jutkevic fanden. Im Rückblick ist die traurige, tief menschliche Hoffnungslosigkeit von Käutners Zeit-Röntgen-Bild überwältigend und glasklar. (chh)