H.M. Pulham, Esq.
H.M. Pulham, Esq.
US 1941, R: King Vidor, B: King Vidor nach dem gleichnamigen Roman von John P. Marquand, K: Ray June, D: Robert Young, Hedy Lamarr, Charles Coburn, Ruth Hussey, 120’ · 35mm, OF
DI 20.08. um 20 Uhr + SA 24.08. um 21 Uhr
King Vidors vergessenes Meisterwerk ist Teil jenes „flurry of flashback pictures“ (David Bordwell), das Anfang der Vierzigerjahre in Hollywood herrschte. Vidor versucht, den Film aus der Figur H.M. Pulhams (Robert Young) zu erzählen. Pulhams Leben mit Gattin und Hund in Boston verläuft in geordneten Bahnen. Als sich aber seine ehemalige New Yorker Freundin Marvin Myles (Hedy Lamarr) nach Jahren bei ihm meldet und das 25. Jubiläum seines Studienabschlusses bevorsteht, beginnt er, sein Leben zu befragen. Als Abkömmling einer alten Bostoner Dynastie schien Pulhams Weg vorgezeichnet zu sein, doch bot sich nach dem Krieg in New York mit Marvin ein anderes, vielleicht freies Leben…
Indem Vidor den Film um die Erinnerungen Pulhams komponiert, beschränkt er die nicht-chronologische Rückblendenstruktur auf den Horizont seines Protagonisten, dessen innerer Monolog zur Erzählerstimme des Films wird. Während die Vorstellung von einem verpassten Leben H.M. Pulham, Esq. zu einem Gegenstück zu den großen Melodramen jener Jahre macht, findet Lamarr in der modernen, souveränen Marvin eine Gegenfigur zu ihren bisherigen Rollen. (sa)