Hotel Berlin
US 1945, R: Peter Godfrey, B: Jo Pagano, Alvah Bessie, K: Carl Guthrie, D: Faye Emerson, Helmut Dantine, Raymond Massey, Andrea King, Peter Lorre, 98‘ · 16mm, OmU
DO 09.08. um 20 Uhr · Einführung: Gerd Gemünden
Es ist nur eine kleine Rolle, die Lorre in Hotel Berlin verkörpert, aber eine sehr eindrückliche. Lorre spielt den deutschen Nobelpreisträger Johannes Koenig, der sich in einem Berliner Luxushotel dem Ende des Krieges entgegensäuft. Einem früheren Schüler, der sich vor der Gestapo bei ihm versteckt, schleudert er entgegen: „In unseren Gaskammern in Birkenau können wir sechstausend Menschen in 24 Stunden vernichten. Bist du nicht stolz auf unsere moderne Wissenschaft? Es gibt keine zehn guten Deutschen mehr.“
Vicki Baum, deren erfolgreicher Roman Menschen im Hotel Anfang der 1930er Jahre verfilmt worden war, hatte mit Hotel Berlin eine Fortsetzung über die letzten Kriegstage geschrieben. Nun wimmelt es im Hotel vor Nazis, verstecktem Widerstand und Leuten, die von alldem nichts mitbekommen wollen. Baums Buch wurde vom späteren Blacklist-Autor Alvah Bessie für die Leinwand adaptiert. Unter großem Zeitdruck von Warner Bros. produziert, kam Hotel Berlin noch vor dem Einmarsch der Roten Armee in der Reichshauptstadt in die amerikanischen Kinos. (fl)