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„Die Geschichte wird von den Menschen geschrieben, und es ist unsere Pflicht als Dokumentaristen, die wirklichen Bedingungen aufzudecken, die sich unter der Oberfläche befinden. Wird es eine neue deutsche Identität geben? (…) Wie erleben die verschiedenen Generationen die Unsicherheit, die Desorientierung und die Infragestellung der alten Werte?“ So steht es am 5. Februar 1990 im Manifest der Gruppe „Blick ins Land“, einem Zusammenschluss von Dokumentarfilmern aus Ost und West, unter ihnen Johann Feindt und Tamara Trampe sowie Helga Reidemeister, Jeanine Meerapfel, Dieter Schumann, Andreas Voigt und Wolfgang Pfeiffer. Gemeinsam wollen sie die deutsche Alltagsgeschichte nach der Wende dokumentieren. Im Glanze dieses Glückes ist ihr erstes Projekt, das Beobachtungen liefert aus den ereignisreichen Februar- und Märztagen des Jahres 1990, Gespräche mit den letzten Grenzhütern der DDR, mit Polizisten und Arbeitern aus Ost-Berlin, mit Schülern, Lehrern und ehemaligen Stasi-Offizieren. „Im Glanze dieses Glückes (…) zeigt uns Menschen in einem weltanschaulichen, mentalen und folglich oft sogar existenziellen Vakuum – Bürger der sich gerade auflösenden DDR, die sich urplötzlich alleine gelassen und ganz auf sich selbst zurückgeworfen fühlen. Viele einstige Parteigänger oder stille Mitläufer des SED-Regimes sind darunter, denen die Angst vor der Zukunft ins Gesicht geschrieben steht, deren Schuldgefühle ihren Augenaufschlag unsicher machen.“ (Jochen Metzner, Tagesspiegel, 11.10.1990) (ps)

Im Glanze dieses Glückes