Lachende Erben: Komödianten der Stummfilmzeit
Sonntag, 22. Januar 2017, 18.30 - 00.00 Uhr
Im weißen Rößl
Im weißen Rößl
Im weißen Rößl
D 1926, R: Richard Oswald, D: Liane Haid, Max Hansen, Henry Bender, Livio Pavanelli, Maly Delschaft, Kurt Gerron, 88’ · 35 mm, dt. + frz. ZT
SO 22.01. um 18.30 Uhr · Am Flügel: Peter Gotthardt
Der Bühnenschwank Im weißen Rößl (1896) von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg ist in den 1920er Jahren ein enormer Theatererfolg – und so erstaunt es nicht, dass der für seinen kommerziellen Spürsinn bekannte Regisseur und Produzent Richard Oswald das Stück 1926 verfilmt. Oswald reist dafür nach Bayern, an den Ammersee. Im Hotel der Wirtin Josefa Voglhuber (Liane Haid) finden sich unfreiwillig der Fabrikant Giesecke (Henry Bender) und der Rechtsanwalt Dr. Siedler (Livio Pavanelli), die vor Gericht gegeneinander prozessieren, im Urlaub wieder. Es folgen Irrungen und Wirrungen – und reichlich Gelegenheit für Gags und komische Knalleffekte.
In der Hauptrolle ist das Berliner Original Henry Bender (1867-1933) zu bewundern, ein damals schon etwas betagter, aber weiterhin immens beliebter Komiker. Für die jüngere Generation steht dagegen Max Hansen (1897-1961), der als Schauspieler, Sänger und Kabarettist ein aufsteigender Star war – und vier Jahre später in der von Ralph Benatsky komponierten Operette Im weißen Rößl (1930) einen seiner größten Erfolge feiert. „Da ist der furchtbar dicke und sehr komische Henry Bender. Unbändiger Applaus, als er, dreimal nachts aus dem Schlaf geweckt, mit seinem Hotelbett zusammenbricht. Der schüchterne Zahlkellner aber ist Max Hansen, den blinde Eifersucht zu immer verwegeneren Streichen führt, der sich ein Gespenst mietet, um die Rößlwirtin durch nächtliche Beeinflussung für sich zu gewinnen.“ (Vossische Zeitung, 29.8.1926). (ps)