Was Volk und Führer liebten...
Mittwoch, 01. Juli 2015, 20.00 - 00.00 Uhr
It Happened One Night / Es geschah in einer Nacht
It Happened One Night / Es geschah in einer Nacht
It Happened One Night / Es geschah in einer Nacht
USA 1934, R: Frank Capra, B: Robert Riskin, K: Joseph Walker, D: Clark Gable, Claudette Colbert, Walter Connolly, 105‘ · 35 mm, OmU
Vorprogramm:
Deulig-Tonwoche Nr. 202 D 1935, 12‘ · 35 mm
Das Auge der Welt D 1935, R: J. C. Hartmann, 12‘ · 35 mm
MI 01.07. um 20 Uhr · Einführung: Frederik Lang
"Triumph amerikanischer Lustspieltechnik“ titelt der Film-Kurier am Tag nach der am 15.10.1935 erfolgten deutschen Erstaufführung im Berliner Marmorhaus. Und tatsächlich entwickelt sich die wegweisende Screwball-Komödie um eine vor der Ehe fliehende Millionärstochter und einen raubeinigen Journalisten zu einem der größten Erfolge des Kinojahrs 1935. It Happened One Night läuft wochenlang im meist ausverkauften Marmorhaus.
Auch Propagandaminister Joseph Goebbels ist sehr angetan und notiert am 17.10.1935 in sein Tagebuch: „Ein witziger, spritziger amerikanischer Film, von dem wir viel lernen können. Die Amerikaner sind so natürlich. Uns in vielem überlegen. Das zeigte die deutsche Filmschwarte Leichte Kavallerie [R: Werner Hochbaum, D: Marika Rökk]. Zum Sterben langweilig.“ Die Presse war nicht minder begeistert: „Ein wahres Wunderwerk an Einfällen dieses Drehbuch (…) Es entsteht keine tote Stelle. Diese Dialoge, diese Wortspiele! Autoren, seht euch diesen Film an!!! (…) Gesetzt der Fall, wir hätten ein derartiges Drehbuch zur Verfilmung, wo fände man gleich bei uns für beide Hauptrollen so geeignete Darsteller wie Claudette Colbert und Clark Gable? (…) Vor allem aber: die Regie Frank Capras läßt das Ganze mit einer sprudelnden Lebendigkeit abrollen, daß man keine Zeit zum Nachdenken behält, daß man von den sich überstürzenden humorvollen Ereignissen mitgerissen wird und am Schluß außer Luft und Atem nur noch begeistert Beifall klatschen kann.“ (Film-Kurier 16.10.1935). Der Oscar-gekrönte Film wurde gleich von drei einheimischen Verleihfirmen in die deutschen Kinos gebracht, da das Columbia Studio nie einen eigenen Verleih in Deutschland besessen hatte, aber dennoch hin und wieder Filme lizensierte. (fl)