Lachende Erben: Komödien im Nationalsozialismus
Donnerstag, 18. Januar 2018, 19.00 - 00.00 Uhr
Kapriolen
Kapriolen
Kapriolen
D 1937, R: Gustaf Gründgens, B: Willi Forst, Jochen Huth, K: Franz Planer, D: Marianne Hoppe, Gustaf Gründgens, Fita Benkhoff, Paul Henckels, 89‘ · 16mm
SA 13.01. um 18.30 Uhr + DO 18.01. um 20 Uhr
Sophisticated Comedy mit Starbesetzung: Die erfolgreiche Fliegerin Mabel Atkinson flieht vor Presserummel und Reporterschar und lernt inkognito den bei der Damenwelt wegen seiner Bücher über „interessante Frauen“ beliebten Journalisten Jack Warren beim Zahnarzt kennen. Bei der Hochzeit schließen sie den Pakt, dass Mabel nicht mehr fliegen und Jack keine Frauen mehr interviewen wird, den beide prompt brechen, sodass das junge Paar am Ende vor dem Scheidungsrichter landet.
Es spielen Marianne Hoppe und Gustaf Gründgens. Der Intendant des Staatstheaters führt zudem Regie, die der Propagandaminister am 14.7.1937 harsch aburteilt: „Typisch Gründgens. Kalt, intellektuell, überpointiert und eisiger Witz. In manchen Partien direkt peinlich.“ Auch Hitler mochte Kapriolen nicht. Doch noch 2002, als Marianne Hoppe starb, ist der Film präsent, wenn Reinhard Krause in der taz schreibt: „In der Emanzipationskomödie ‚Kapriolen’ (1937) führte sie als Atlantikfliegerin Mabel Atkinson an der Seite ihres Ehemanns Gustaf Gründgens überzeugend vor, dass im NS-Film gelegentlich Weltläufigkeit, Esprit und Spielwitz möglich waren.“ (smf)