Direkt zum Seiteninhalt springen

Vorprogramm:

Eine brasilianische Rhapsodie D 1939; R: Gero Priemel, K: Franz Eichhorn, Edgar Eichhorn, Oskar A. Bayer, 12’ · 35 mm

Einführung: Daniel Wiegand

1938 feiern in Deutschland gleich zwei große Filme über Brasilien Premiere. Im März gelangt der aufwändige Dokumentarfilm Rätsel der Urwaldhölle in die Kinos, den Otto Schulz-Kampfhenkel 1935 bis 1937 während der Deutschen Amazonas-Jary-Expedition aufnahm. Das von der Auslandsorganisation der NSDAP geförderte Unternehmen zeigt den Vormarsch des Hakenkreuzes in die letzten unerforschten Regionen der Welt. Im November startet dann auch Kautschuk in den Berliner Kinos, als draußen gerade antijüdische Pogrome stattfinden. Der packende Abenteuerfilm erzählt vom Engländer Henry Wickham (René Deltgen), der 1876 nach Brasilien reist, um Kautschuk-Samen außer Landes zu schmuggeln und so das brasilianische Gummi-Monopol zu brechen. Nicht allein steht die Ausfuhr der Samen unter Todesstrafe, Wickham bekommt es obendrein mit wilden Tieren und Giftpfeilen zu tun. Besonders gelobt wurden die atemberaubenden, in die Spielhandlung einbezogenen Filmaufnahmen, die 1935/36 bei einer Expedition der Brüder Franz und Edgar Eichhorn und Oskar A. Bayers entstanden waren. „Dr. Franz Eichhorn war es auch, der (...) eine neue Filmexpedition nach Nordostbrasilien leitete, in das Mündungsgebiet des Amazonasstromes. Zusammen mit seinem Bruder Edgar Eichhorn brachte er sensationelle Aufnahmen von riesigen Krokodilherden, gefährlichen Piranhas, zerstörerischen Flutwellen (Pororokas), von bogenschießenden Indianern und turbulenten Farmertänzen nach Hause.“ (B.Z. am Mittag, 9.11.1938). Von den Eichhorn-Brüdern und Oskar A. Bayer stammen auch die Aufnahmen von Eine brasilianische Rhapsodie. (ps)