Kein Grund zur Unruhe
Kein Grund zur Unruhe
BRD 1974, R: Peter F. Bringmann, B: Axel Block, Peter F. Bringmann, Gabi Kubach, Melanie Walz, K: Axel Block, D: Wolfgang Grönebaum, Heinrich Giskes, Manfred Günther, Heta Mantscheff, Marie Bardischewski, Charles Brauer, Hans-Peter Hallwachs, Christa Siems, Herbert Steinmetz, Hans Hirschmüller, 88’ · DigiBeta
FR 10.03. um 18.30 Uhr + SO 12.03. um 20.30 Uhr · Einführung: Jan Gympel
Im Laufe der 1970er Jahre wurde Umweltschutz ein immer wichtigeres Thema. Angeregt von Wolfgang Menges und Wolfgang Petersens aufsehenerregendem Fernsehfilm Smog (1973) schickten vier Absolventen der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film – darunter der Regisseur Peter F. Bringmann (Theo gegen den Rest der Welt, Paul kehrt zurück) – ein Rohdrehbuch an den WDR. Ihr daraus entstandener Erstling Kein Grund zur Unruhe schildert eine Umweltkatastrophe aus Sicht der Betroffenen: der Landwirte und Kleingärtner, deren Vieh durch den heimlich und illegal erhöhten Schwermetallausstoß eines Werks verendet und die ihre Produkte nicht mehr verkaufen können; der in Panik geratenden Bürger; aber auch der Beschäftigten dieser Fabrik, die um ihre Arbeitsplätze bangen, sollte die Produktion gedrosselt oder sogar zeitweise stillgelegt werden.
So klischeehaft der Film einerseits Profitinteressen und die Verflechtungen zwischen Politik und Kapital darstellte, so wurde in ihm andererseits bereits der Konflikt zwischen Ökologie und Ökonomie angesprochen. Die zeitgenössische Kritik lobte in der Regel die Absicht, bemängelte aber Details an der Machart dieser „Mischung aus Lehrstück und Rührstück“ (Ernst Johann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.8.1974). Im Tagesspiegel vom 22.8.1974 resümierte Michael Stone: „Wir werden unsere Lebensweise ändern müssen oder wir werden untergehen“, und forderte daher: „diese WDR-Produktion sollte alle sechs Monate wiederholt werden, verbunden mit einem gleichzeitigen Fernsehstop auf allen anderen Kanälen.“ (gym)