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Kein Platz für Liebe

Kein Platz für Liebe D (Ost) 1947, R: Hans Deppe, K: Kurt Schulz, D: Bruni Löbel, Heinz Lausch, Ernst Legal, Elsa Wagner, Margarete Kupfer, 76’ · 35mm SO 02.04. um 20.30 Uhr Ein durch „Ferntrauung“ verheiratetes Paar findet sich nach Ende des Krieges in den Trümmern der einstigen Reichshauptstadt Berlin wieder und verbringt seine Zeit hauptsächlich damit, ein Dach über den Kopf zu finden. Es findet sich einfach „kein Platz für Liebe“. Während Monika mit ihrem grantigen Großvater ein Zimmer teilen muss, zieht Hans zunächst bei der Mutter eines Kriegskameraden ein. Gerade aus den Nöten der Zeit schöpfen die beiden jungen Menschen jedoch Energie und Zuversicht. Vor allem Bruni Löbels Spiel und die beschwingte Musik von Hansom Milde-Meißner verströmen einen fast programmatisch wirkenden, ungebrochenen Optimismus. Kein Platz für Liebe war die erste DEFA-Komödie überhaupt. Als Genre-Mix zwischen Trümmerfilm und Lustspiel stellt das Werk einen interessanten, weil sehr raren Fall dar. Die abgefilmten Real-Kulissen der Ruinenlandschaft bilden zum biederen Inszenierungsstil einen bisweilen merkwürdigen Kontrast. Routinier Hans Deppe, später im Westen der erfolgreichste Heimatfilmer überhaupt (Schwarzwaldmädel, 1950), wurde nicht zu Unrecht vorgeworfen „im unverbindlichen, wenn nicht gar seichten Schema des ehemaligen UFA-Unterhaltungsfilms stecken“ zu bleiben (Kleine Enzyklopädie Film). Als Dokument der Transformation berührt heute Kein Platz für Liebe gerade wegen seines leicht angestaubten Charmes. (cl)