Lachende Erben: Komödien im Nationalsozialismus
Samstag, 03. Februar 2018, 21.00 - 00.00 Uhr
Kleiner Mann – ganz groß
Kleiner Mann – ganz groß
Kleiner Mann – ganz groß
D 1938, R: Robert A. Stemmle, B: Robert A. Stemmle, A. Zeltner, Hans Fritz Beckmann, K: Robert Baberske, D: Viktor de Kowa, Gusti Huber, Georg Alexander, Max Gülstorff, 87‘ · 35mm
SA 03.02. um 21 Uhr + DO 08.02. um 20 Uhr
Viktor de Kowa spielt in der Ehekomödie den erfolglosen Erfinder Peter Kolle. Aus Liebe entsagte er seiner Leidenschaft, arbeitet nun als kleiner Buchhalter in einer Kinderwagenfabrik, führt eine glückliche Ehe in bescheidenen finanziellen Verhältnissen – und kann das Erfinden doch nicht lassen. Die Papiere seines modernen Schalldämpfers liegen indes sicher bei Alphons, dem Bruder seiner Ehefrau, einem Grafiker, bei dem ein Blick in die Kulisse lohnt: Seine Angestellten arbeiten an einer überdimensionierten Athleton-Figur, eine Karikatur der Arbeiten Adolf Zieglers; im Büro hängt das berühmte Selbstbildnis von Vincent van Gogh, dem Begründer der modernen Malerei. Aus Liebe und Verzweiflung schwindelt Kolle seiner Frau eine Erbschaft vor, durch die die Konflikte und Missverständnisse an Schärfe und Tempo gewinnen. Der Alltagsfilm endet als Märchen, die Volksgemeinschaft singt.
Empört notiert der Propagandaminister am 1.3.1938: „‚Kleiner Mann ganz groß’ ein sehr schlechter Singspielfilm mit de Kowa und Huber unter Deppe. Dagegen werde ich energisch vorgehen.“ Nur hat tatsächlich Robert A. Stemmle Regie geführt. Der spätere Intendant des Schlossparktheaters, Boleslaw Barlog, war sein Assistent. (smf)