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N. n.

Körperansichten

Anziehendes DDR 1955, R: Lisette Mahler, 15’ · 35mm
Ramona DDR 1980, R: Sibylle Schönemann, K: Lars Barthel, D: Ramona Hallmann, Jürgen Gosch, Michael Gwisdek, Heidemarie Schneider, 50’ · 35mm
Aktfotografie, z.B. Gundula Schulze DDR 1983, R/B: Helke Misselwitz, 12’ · 35mm
TangoTraum DDR 1985, R/B: Helke Misselwitz, 20’ · 35mm

Zu Gast: Sibylle Schönemann, Helke Misselwitz (angefragt), Cornelia Klauß

Es sind Gesten, Kleider und Körper, eingebettet in verschiedene Genres, die von der Entdeckung der Weiblichkeit handeln: Lisette Mahler, die zahlreiche Werbe- und Industriefilme in den 1950er Jahren schuf, nutzt in Anziehendes die Vorstellung eines Bekleidungsinstituts für ironisch-heitere Betrachtungen zur „modischen Bekleidung“ à la DDR, die im Wettlauf mit dem Westen nur schwer Schritt halten konnte. Sibylle Schönemann, die, nachdem sie einen Ausreiseantrag gestellt hatte, keine Filme mehr im DEFA-Studio drehen durfte, realisierte an der HFF Babelsberg ihren einzigen Spielfilm, Ramona, in dem sie für die Tristesse ostdeutscher Provinz lakonische Bilder fand. Erzählt wird von einem jungen Mädchen, das ihren leiblichen Vater sucht. Gelegenheit für denkwürdige Auftritte von Jürgen Gosch, der sich lässig wie ein Rock ’n’ Roller bewegt, und Michael Gwisdek als umtriebigen Vorführer eines Wanderkinos. In Aktfotografie, z.B. Gundula Schulze gibt Regisseurin Helke Misselwitz der Fotografin Raum für ein Plädoyer gegen den stereotypen Blick auf Aktmodelle. Anhand des Tangos setzt sich Misselwitz in TangoTraum mit dem Fernweh, eigenen Sehnsüchten und der politischen Geschichte des Tanzes auseinander. (ck)