Kolumba - Der Bau
Kolumba – Der Bau
D 2007, R: Ludwig Metzger, K: Gottfried Betz, Krysztof Hampel, Jürgen Hasenack, Tommy Mann, Michael Norberg, Ulrich Prinz, Detlev Sackenheim, Irma Schneider, Norbert Tinnefeld, Lars Pohlig, Thomas Füllgrabe, Casper Thorsøe, Toni Dusek, Ingo Mainka, S: Brigitte Warken-Könings, 90' • Digibeta, DF
DO 24.09. um 20 Uhr
Als der Schweizer Architekt und Pritzker-Preisträger Peter Zumthor 1997 den Wettbewerb für das neue Kölner Diözesanmuseum gewann, konnte er nur annähernd ahnen, welche Schwierigkeiten auf ihn zukommen würden. Bei Grabungen auf dem Gelände kamen zunächst archäologische Spuren aus 2000 Jahren europäischer Baugeschichte zutage. Darüber hinaus bestand hier bereits eine Kapelle, die „Madonna in den Trümmern“ des Architekten Gottfried Böhm, die nun zum Leidwesen vieler aus dem Stadtbild verschwand.
In einer bemerkenswerten Langzeitstudie verfolgt Ludwig Metzger den Bau des Kölner Diözesanmuseums von den ersten Projektbesprechungen in Zumthors Büro im Jahr 2000 bis zum Aufstellen der Exponate und der feierlichen Eröffnung 2007. Er dokumentiert die Herstellung der extra für das Museum angefertigten Kolumba-Ziegeln und lässt alle Beteiligten – vom Oberpolier bis zum Stuckateur, vom Bauherrn bis zu den Anwohnern – gleichberechtigt zu Wort kommen. Die vornehmste Aufgabe der Architektur, so Zumthor, sei es, Räume – und nicht Fassaden – zu machen, die Leere zu bauen. Und das gelingt ihm – trotz aller Querschüsse von den verschiedenen Beteiligten, die er nonchalant abschüttelt oder einfach ignoriert. Das Endergebnis ist ein einzigartiger meditativer Bau, der sich zwar der Kunst unterordnet, zugleich jedoch durch die Eleganz seiner reduzierten Materialität und seine Freude an handwerklicher Qualität beeindruckt.