Heinz Brinkmann erlebte die Wende wie viele andere DDR-Dokumentarfilmschaffende. Bis 1989 war er fest angestellt bei der DEFA, danach meist auf sich allein gestellt und den Gesetzen des Medienmarktes unterworfen. Hatte er vorher mit einer strengen staatlichen Kontrolle und Zensur zu tun, so sah er sich nach der Wende den Vorgaben und Eingriffen von Auftraggebern gegenüber, oft Fernsehanstalten. Diese Bedingungen liegen als Folie auf Brinkmanns Kurzfilmen jener Jahre, die thematisch zunächst am Rande dessen erscheinen, was in der DDR öffentlich zeigbar war: die Umweltzerstörung in Die Karbidfabrik oder ein kleiner geschichtsträchtiger Privatbetrieb in Selliner Fotograf. Mitten im Umbruch folgt dann, auch das nicht untypisch für den ostdeutschen Film insgesamt, die Begegnung mit den Menschen, das Aufzeichnen persönlicher Gemütslagen mit Rückblicken und Erwartungen, etwa in Vorwärts und zurück. Danach kommt Brinkmann in Carmen – Haus am Meer auf seine Biografie und die Liebe zur Ostsee und zu Usedom zurück. Die Verzahnung des Eigenen mit dem Nachdenken über große Fragen wie Heimat begleiten sein weiteres Filmschaffen, das mit Moment musical 92 einen experimentellen Klang erhält. (rf)
Selliner Fotograf
- DDR 1989
- 35mm
- OF
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R/B: Heinz Brinkmann, B: Udo Breß, 11‘
Die Karbidfabrik
- DDR 1988
- 35mm
- OF
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R/B: Heinz Brinkmann, K: Jürgen Hoffmann, 25’
Vorwärts und zurück
- D 1990
- DCP
- OF
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R/B: Heinz Brinkmann, 10‘
Woher – Wohin. Heimatgeschichten (Episode Carmen – Haus am Meer)
- D 1991
- Digital SD
- OF
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R: Heinz Brinkmann, 15‘
Moment musical 92
- D 1992
- Digital SD
- OF
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R/B: Heinz Brinkmann, Karl Heinz Lotz, 16‘