Direkt zum Seiteninhalt springen

Le bonheur / Glück aus dem Blickwinkel des Mannes

Le bonheur Glück aus dem Blickwinkel des Mannes F 1964, R/B: Agnès Varda, K: Jean Rabier, Claude Beausoleil, M: Jean-Michel Defaye, D: Jean-Claude Drouot, Claire Drouot, Olivier Drouot, Sandrine Drouot, Marie-France Boyer, Marcelle Faure-Bertin, Manon Lanclos, 80’ · DCP, OmeU SA 29.10. um 20 Uhr · Einführung: Maria Mohr
Le bonheur ist ein wunderbarer, irritierender Farbfilm über den Schein und den Anschein von Glück. Agnès Varda soll ihn nach einem Fernsehgerät von Philips benannt haben. Der deutsche Verleiher gab ihm den erläuternden Titel Le Bonheur - Glück aus dem Blickwinkel des Mannes. Pars pro toto. Es geht um das „Glück“ eines Mannes, das anfangs darin besteht, dass er zwei Frauen liebt. Vardas Film beginnt mit einer Einstellung, in der winzige Gestalten in der Ferne immer näher auf die Kamera zukommen und schließlich als die Formation einer Kleinfamilie – Mutter, Vater, zwei Kinder – zu erkennen sind. Und er endet damit, dass in der gleichen Perspektive eine solche Formation, immer kleiner werdend, gleichsam im Nichts verschwindet. Drei der vier Personen dieser letzten Einstellung sind identisch, aber die Frau ist nicht die Frau der ersten Einstellung, auch wenn sie der anderen zum Verwechseln ähn­lich sieht. Agnès Varda markiert so das Ende und den Anfang zweier Sonntagsspaziergänge. Dazwischen liegt ein für den Schreiner François ereignisreicher Sommer. François hat seine hübsche blonde Frau, die Schneiderin Térèse, verloren und sie durch die hübsche blonde Geliebte, die Postangestellte Emilie, ersetzt. Mit Le bonheur gewann Agnès Varda 1965 als erste Frau den Silbernen Bären der Internationalen Filmfestspiele Berlin. (sasch)