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Le malentendu colonial / Das koloniale Missverständnis

Le malentendu colonial Das koloniale Missverständnis F/CAM/D 2004, R, B, K: Jean-Marie Téno, K: Dieter Stürmer, 78’ · OmU FR 02.12. um 21 Uhr Dokumentarfilm über die koloniale Vergangenheit Deutschlands am Beispiel der Rheinischen Missionsgesellschaft („Elberfelder Mission“) aus Wuppertal. 1799 gegründet, sandte sie 1829 die ersten Missionare nach Südafrika aus. Der Kameruner Filmemacher Jean-Marie Téno folgt den Spuren ihrer widersprüchlichen Tätigkeit in den ehemaligen deutschen Kolonien. Dort gingen Missionsgedanke und Verbreitung der christlichen Botschaft Hand in Hand mit der kolonialen Unterdrückung. „Die Flinte und die Bibel müssen hier miteinander wirken“ hieß es über das von vielen als „dunkler Kontinent“ angesehene Afrika. Téno befragte afrikanische und europäische Wissenschaftler, Missionsmitarbeiter und Historiker. Seine Recherchen führten ihn nach Südafrika, Namibia, Kamerun und Togo und wieder zurück nach Wuppertal. Sein Film thematisiert auch Auswirkungen auf die postkoloniale Gegenwart: „Es gibt eine besondere Ausprägung des Kolonialismus in Afrika. Sie zerstörten Bildung und Religion. Sogar die Möglichkeit, diesen ganzen Prozess zu hinterfragen, bleibt nach wie vor schwierig. Deshalb sagt der Professor [Kangué Ewane im Film], dass er den Menschen vergeben kann, die sein Land geraubt haben; nicht verzeihen könne er ihnen jedoch, dass sie sein Gehirn, seine Seele, seine Kultur und Wahrheit angetastet haben.“ (Jean-Marie Téno, 2005). (jg)