Le val d'enfer
Le val d'enfer
F 1943, R: Maurice Tourneur, B: Carlo Rim, K: Armand Thirard, D: Ginette Leclerc, Gabriel Gabrio, Gabrielle Fontan, Édouard Delmont, Lucien Gallas, 88‘ · 35mm, OmeU
SO 11.06. um 18.30 Uhr
Le val d'enfer, das Tal der Hölle, ist ein Steinbruch und auch ein Seelenzustand, den die Hauptfigur durchwandern muss. Die Frau des Ingenieurs Noël Bienvenue war bei der Geburt des gemeinsamen Sohnes gestorben. Nun lebt Noël bei seinen Eltern. Mit dem mittlerweile erwachsenen, kriminellen Sohn hat er gebrochen. Nachdem ein Arbeitskollege im Steinbruch verunglückt, sucht Noël dessen Tochter Marthe, die angeblich als Sekretärin in der Stadt arbeitet, auf. Doch Marthe prostituiert sich. Noël verliebt sich in sie und möchte sie überzeugen, in den Heimatort zurückzukommen …
Kommentiert wird die Handlung des Films von den Steinbrucharbeitern, die darin dem Chor einer griechischen Tragödie gleichen. Die zeitgenössische Kritik war vor allem von den neorealistischen Anteilen des Films beeindruckt, an denen auch die großartigen Schauspieler ihren Anteil haben: „In einem Milieu derber Leute sind auch die Gefühle ein wenig rauer; und sie sind umso energischer auf Film gebannt durch die Inszenierung Maurice Tourneurs wie durch die direkten Dialoge Carlo Rims. Das ist niemals Theater, das hört in keiner Sekunde auf Kino zu sein. (…) Das Tal der Hölle mag ein Drecksloch sein, aber La val d'enfer ist ein schöner Film.“ (Marcel Lapierre, L'Atelier, 2.10.1943). (fl)