Letztes Jahr Titanic
Letztes Jahr Titanic
D 1991, R: Andreas Voigt, K: Sebastian Richter, 97‘ · 35 mm
SA 03.10. um 17 Uhr
„Bei Demonstrationen der Bevölkerung in den Tagen um den 7. Oktober [1989], dem 40. Jahrestag der DDR, kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. In diesen Tagen war niemand von uns mit der Kamera dabei. Wir haben es nicht vermocht“, lautet ein Titel zu Beginn von Leipzig im Herbst (1989). Aus dem eingestandenen Unvermögen wird ein Ansporn, und in den Tagen vom 16. Oktober bis 7. November entsteht das filmische Dokument im Umfeld der Leipziger Demonstrationen in der Zeit unmittelbar vor dem Mauerfall – uraufgeführt nur wenige Tage später, am 24. November 1989. Es ist die Initialzündung der Leipzig-Reihe von Dokumentarfilmregisseur Andreas Voigt. Mit Letztes Jahr Titanic (1991) beginnen sich die Filme zur Leipzig-Reihe zu verbinden. Voigt folgt einer Reihe von Personen durch das turbulente Wiedervereinigungsjahr 1990; unter ihnen das Punkmädchen Isabell, die Kneipenwirtin Sylvia und ihr Mann Dietmar, die Ex-Journalistin Renate und der Metallarbeiter Wolfgang. Es geht um Wünsche und Ängste, um Glaube, Liebe, Hoffnung, wie der Titel des vierten Teils der Leipzig-Reihe lauten wird.