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D 1931, R: Fritz Lang, B: Fritz Lang, Thea von Harbou, P: Seymour Nebenzahl, K: Fritz Arno Wagner, D: Peter Lorre, Gustaf Gründgens, Otto Wernicke, Paul Kemp, Theo Lingen, 112‘ · 35mm
FR 13.07. um 18.30 Uhr + MI 12.09. um 20 Uhr · Einführung am 12.09.: Christoph Hochhäusler
Es ist die Rolle, die Lorres Karriere bestimmte und dessen Image bis heute prägt: Der seinen Trieben ausgelieferte und von Unterwelt, Polizei und einem Volksmob gehetzte Kindermörder: „Er läßt uns miterleben, wie ein Getriebener nach und nach an die äußerste Grenze seines Unglücks gelangt, bis dorthin, wo eine Steigerung nicht mehr möglich ist und nur noch zu hoffen bleibt, daß eine ganz neue Art von Ruhe sich auszubreiten beginnt. Niemals würde er ärger leiden, als er es in diesem Moment schon getan hat; er ist vollkommen am Ende. Der letzte Ton, der aus seiner Kehle hervorbrach – wie das Heulen eines in eine Falle geratenen Tieres – ist verklungen. In der Stille, die eintritt, nimmt er kaum seine Atemzüge wahr, die die Sekunden, während derer er seine Freiheit verliert, skandieren.“ (Peter Nau)
Fritz Lang gelang mit seinem ersten Tonfilm ein Werk, das die erzählerischen Möglichkeiten der neuen Tongestaltung auslotet; ein spannendes, erschreckend hellsichtiges Gesellschaftspsychogramm der späten Weimarer Republik und der schon hinter der nächsten Ecke lauernden nationalsozialistischen Herrschaft und ihrer Massenmobilisierung. (fl)