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Material

„Immer bleibt etwas übrig; ein Rest, der nicht aufgeht. Dann liegen die Bilder herum und warten auf Geschichte.“ (Thomas Heise) Zwanzig Jahre nach der Erosion des DDR-Sozialismus legt ein Filmemacher seine persönliche Bilanz zu diesem historischen Umbruch und seinen unmittelbaren Folgen vor. Dokumentarische Szenen von Straßenkämpfen, Gefängnisrevolten und Theaterproben werden mit eher privaten Aufnahmen und scheinbar zufällig entstandenen Bildsplittern verschnitten. Persönlichkeiten der Zeitgeschichte wie Fritz Marquardt, Heiner Müller, Arno Wiszniewski, Johanna Schall oder auch Egon Krenz stehen neben völlig Unbekannten – und alle sind sie gleich wichtig.

Eine didaktische Klammer zwischen Figuren und Handlungen gibt es nicht. Die Zuschauer müssen sich selbst zum Gesehenen ins Verhältnis setzen, müssen der eigenen Assoziation vertrauen. Heise fächert Material im Sinne Müllers auf: als dialektisch arbeitendes Geflecht von Fragmenten, die aus der Historie gefallen sind und nun ihre eigene Wirklichkeit in Gang setzen. (cl)

Der Eintritt ist frei.