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Wie ein roter Faden zieht sich durch das Werk von Tamara Trampe und Johann Feindt die Auseinandersetzung mit traumatischen Erlebnissen und der Erinnerung an Krieg und Tod. In Meine Mutter, ein Krieg und ich begibt sich Trampe auf die Suche nach Spuren und Zeugnissen ihrer eigenen Geschichte. Geboren 1942 mitten im Zweiten Weltkrieg auf einem Acker bei Voronezh in Zentralrussland, reist sie mehr als ein halbes Jahrhundert später in die frühere Sowjetunion, um Verwandte und Bekannte ihrer Eltern zu treffen und mehr über sich selbst zu erfahren. Ihre Mutter war Krankenschwester und stammte aus der Ukraine; ihr Vater, der große Unbekannte, war Offizier der Roten Armee.

Ihre hochbetagte Mutter gibt Trampe, die im Alter von sieben Jahren nach Deutschland kam, nur zögerlich und bruchstückhaft Auskunft über das, was im Krieg geschah. Vieles bleibt unsagbar, viele Erinnerungen sind schmerzvoll. Auch alte Fotos sind keine Hilfe. Sie zeigen unbeschwerte Zeiten vor dem Krieg. Aber auch die Familie mit den Großeltern und anderen Angehörigen, die, im Krieg verschollen, auf späteren Aufnahmen fehlen. Stumme Zeugnisse eines Verlusts. Doch Tamara Trampe gibt nicht auf und folgt eigenen Kindheitserinnerungen, spricht mit Verwandten und ehemaligen Krankenschwestern der Roten Armee und kommt so ihrer eigenen Geschichte auf die Spur. (ps)

Meine Mutter, ein Krieg und ich

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