Miles Davis: Birth of the Cool
US/GB 2019, R: Stanley Nelson, K: Mead Hunt, Henry Adebonojo, Jerry Henry, Antonio Rossi, Hervé Cohen, Eric Coleman, Clare Major, Marc Gerke, S: Lewis Erskine, ACE, Natasha Livia Mottola, Yusuf Kapadia, P: Nicole London, Stanley Nelson, M: Miles Davis, 113’ · DCP, OF, Berlinpremiere
SA 12.10. um 21 Uhr + DI 15.10. um 20 Uhr · Zu Gast am 12.10.: Stanley Nelson im Gespräch mit Wolf Kampmann
Bedenkt man die herausragende Rolle, die Miles Davis in der Jazzgeschichte einnimmt, dann verwundert der Mangel an Kino-Dokumentationen über diesen Musiker. Stanley Nelson, vor allem für seine kämpferischen Filme zur afroamerikanischen Geschichte bekannt, reagiert auf diesen Mangel. Sein unverstellter Blick auf den Mythos „Miles“ schreckt nicht vor den düsteren Seiten des Musikers zurück: Davis‘ Drogenmissbrauch, Gewalt gegen Frauen und zuweilen unkollegialem Verhalten gegenüber anderen Musikern. Im Mittelpunkt steht aber das Leitmotiv seines Lebens: der unbedingte Wille, Grenzen zu überschreiten und sich jenseits bestehender Normen immer wieder neu zu definieren. Neben unveröffentlichtem Archivmaterial und Auszügen aus seiner Autobiografie lassen die Stimmen von Musikexperten, von berühmten Musikern wie Quincy Jones oder Carlos Santana, von Davis‘ Kindern sowie Ex-Frauen und -Freundinnen das kaleidoskopartige Portrait eines Künstlers entstehen, der die amerikanische Kulturgeschichte wie kaum ein anderer geprägt hat. (sth)