Dienstag, 03. Juni 2025, 19.00 Uhr
Mir lebngeblibene & Der finfter yortsayt fun oyfshtand in varshever geto

1945 gründete der Produzent Saul Goskind gemeinsam mit den Kameramännern Władysław und Adolf Forbert, die schon an Majdanek mitgewirkt hatten, die Filmkooperative Kinor. Zur Verständigung über ihre eigene Kultur, für Selbstwert und Identitätsbildung, brauchte die jüdische Gemeinde in Warschau dringend auch eigene jüdische Filme. Mit Mir lebngeblibene entstand 1948 eine schwungvolle, mit jüdischem Gesang und Musik vertonte Kompilation, die das jüdisch-polnische Leben der Nachkriegszeit aus Dokumentaraufnahmen gestaltet. „Ästhetisches Kernstück von Mir lebngeblibene ist eine Montagesequenz mit Aufnahmen von Drehbänken und Maschinen als Eloge auf die Arbeit im Stile der Avantgarde der 1920er Jahre. Der Film besteht aus zehn Teilen, die jeweils ein anderes Thema behandeln: die Erinnerung an die Shoah; die Überlebenden der Konzentrationslager; zionistische Jugend, die ihre Auswanderung nach Palästina plant; Gedenkfeiern zur Erinnerung an die Shoah; das Leben und die jüdische Kultur nach dem Krieg.“ (Fabian Tietke) Der finfter yortsayt fun oyfshtand in varshever geto dokumentiert eine Gedenkfeier an den Aufstand im Warschauer Ghetto – am fünften Jahrestag der Erhebung und drei Jahre nach der Befreiung Warschaus. (tht)
Maciej Gugała ist Kunsthistoriker und Ausstellungskurator. Er arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Ausstellung Gewalt ausstellen. Erste Ausstellungen zur NS-Besatzung in Europa, 1945-1948.
Mir lebngeblibene
R: Natan Gross, B: Ephraim Kaganowsky, K: Adolf Forbert, M: Saul Berezovski, P: Kinor-Film-Kooperative Warschau, Produzent: Saul Goskind, Natan Gross, Joseph Juszynski, 60' · jidische Fassung
Der finfter yortsayt fun oyfshtand in varshever geto
R: Saul Goskind, Natan Gross, 30' · jidische Fassung