Mit Wolkenkratzer und Handtasche. Eine Geschichte des Filmmuseums

Ein Museum für den Film! Bereits in den 1920er und 1930er Jahren wurde diese Forderung wiederholt vorgebracht, doch die Einrichtung eigenständiger Filmmuseen blieb lange Zeit ein unerfüllter Traum. Realisiert wurden hingegen zumeist temporäre Ausstellungen, von denen historische Filme Zeugnis ablegen. So stimmt Guido Seeber die Zuschauer 1925 mit einem Werbefilm auf die filmgeschichtlichen Exponate der Berliner Kino- und Photo-Ausstellung (KIPHO) ein. Beschworen wird darin die wilde Kreativität des frühen Kinos. Das Los Angeles County Museum fasziniert die Besucher Mitte der 1930er Jahre mit kuriosen Memorabilia großer Hollywood Stars, während das Conservatoire national des arts et métiers in Paris eine rein französische Lesart der Filmgeschichte präsentiert, in die sich Raoul Grimoin-Sanson als Erfinder des Kinos einschreibt. Sein für die Ausstellung hergestellter Dokumentarfilm L’histoire du cinéma par le cinéma ist von dieser Perspektive geprägt.

Der Filmwissenschaftler Stephan Ahrens untersucht diese und andere Ausstellungen in seinem jüngst erschienenen Buch Mit Wolkenkratzer und Handtasche. Eine Geschichte des Filmmuseums (edition text + kritik. München 2023). Erkenntnisreich rekonstruiert er eine Geschichte des Filmmuseums und stützt sich dabei auf umfangreiche Archivrecherchen und Ausstellungsanalysen. Im Zeughauskino stellt er sein Buch vor und kommentiert die filmischen Zeugnisse der ersten Filmausstellungen.

Die Kopie mit dem Archivtitel L.A. County Museum wurde bereitgestellt von der Library of Congress.