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Mon amour, mon amour

Mon amour, mon amour F 1967, R/B: Nadine Trintignant, K: Willy Kurant, M: Francis Lai, D: Valérie Lagrange, Jean-Louis Trintignant, Annie Fargue, Anna Katarina Larson, Michel Piccoli, Bernard Fresson, Jean-Pierre Kalfon, Marie Trintignant, 85' · OmU SA 07.11. um 19 Uhr · Einführung: Borjana Gakovic Ein existentielles Liebesdrama entfaltet sich in einem bunten 1960er Jahre-Setting, das LSD, Vietnam-Krieg, Jacques Préverts Gedichte und an Godard erinnernde girl-and-a-gun-Einlagen zusammenbringt. Die Klamotten der Protagonistinnen aus der französischen Upper-Class spielen ihre eigene Rolle im Szenenbild, und ein selbstgestrickter roter Schal steht für die Liebe zum „Chinesen“, gemeint ist allerdings ein Anhänger des Mao-Regimes. Eine äußerst resignierte Agathe – nicht zuletzt von ihrer besten Freundin im Kummer alleingelassen – schlendert würdig durch formalästhetisch stimmige Bilder. Ihre Freiheit ordnet sie ständig der ihres Freundes, des Architekten Vincent, unter und auch für die Schwangerschaft fühlt sie sich allein verantwortlich. Einzig die Unmöglichkeit der (weiblichen) Artikulation wird in diesem Film zweifellos artikuliert, alles andere bleibt Andeutung. Nadine Trintignants erster langer Spielfilm nimmt sich des Themas der Schwangerschaft – und des Schwangerschaftsabbruchs – geradezu zaghaft an. Dafür rückt er aus heutiger Perspektive das Problematische an männlichen Liberté-Phantasien zu Zeiten der revolutionären 1960er in den Fokus. (bg)