Dienstag, 04. August 2020, 19.00 Uhr
Nacht und Nebel
Nuit et brouillard
- FR 1955
- Digital HD
- DF
-
R: Alain Resnais, Regie-Assistenz: André Heinrich, Chris Marker, Jean-Charles Lauthe, B: Jean Cayrol, Übertragung: Paul Celan, Sprecher der westdeutschen Fassung: Kurt Glass, K: Ghislain Cloquet, M: Hanns Eisler, P: Argos Films u.a., 32'
Einführung: Thomas Tode
Nacht und Nebel, diese „feierliche und schreckliche Elegie“ (The Times), ist einer der ersten wichtigen Dokumentarfilme über die Konzentrationslager, hergestellt zehn Jahre nach den atrocity films der Alliierten. Obwohl mittlerweile über 60 Jahre alt, ist er immer noch der zentrale Film zum System der Lager. Er verbindet Archivbilder von der Befreiung mit neu gedrehten, farbigen Aufnahmen von Ausschwitz und thematisiert auch das Problem des Erinnerns und Vergessens. Kein „schöner“, sondern ein „richtiger“ Film, schrieb Serge Daney. (tht/gl)
Le regard du bourreau
- FR 2008
- Digital SD
- OmeU
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R: Léo Hurwitz, Chris Marker, 33'
Einführung: Thomas Tode
Ausschnitte aus Resnais‘ Film Nacht und Nebel dienten während des Prozesses in Jerusalem als Beweismittel. Am Vorabend der Verhandlung wurde dem Angeklagten Adolf Eichmann der gesamte Film vorgeführt. Leo Hurwitz, der für die Videoaufzeichnung des Prozesses zuständige Regisseur, filmte diese ungewöhnliche Projektion in einer Art Schuss-Gegenschuss-Verfahren ohne Ton und in Schwarz-Weiß. Fast fünfzig Jahre später ergänzte der französische Filmemacher Chris Marker, der bei Nacht und Nebel bereits als Regie-Assistent beteiligt war, diese Aufnahmen in einer experimentellen Anordnung mit den farbigen Originalbildern und -tönen des französischen Films: Henchman Glance. (tht/gl)