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Einführung: Johannes von Moltke · Am Flügel: Stephan Graf von Bothmer

Vorprogramm

Schnipps Boxkampf in der Hölle D 1920, R: Georg Gemroth, 7‘ · 35mm
Impressionen vom alten Marseiller Hafen
D 1929, R: László Moholy-Nagy, 12‘ · 35mm

Hier die Revuepaläste des Londoner West End, dort die verrauchten Spelunken von Soho. Der deutsch-britische Krimi Nachtgestalten verknüpft diese gegensätzlichen Sphären: die glanzvolle Welt des Showbusiness mit den Tiller Girls in Aktion und das Elend, die Enge, die Ausweglosigkeit. Ein Millionär (Kurt Gerron) wird ermordet, der Verdacht fällt auf den Schlagerkomponisten Jimmy (Jack Trevor). Im Milieu der Straßenmädchen und Kriminellen findet er ein Versteck, doch der echte Mörder ist ihm auf den Fersen. Immerhin hat Jimmy den Glücksengel Polly (gespielt von der quecksilbrigen Mabel Pulton, einem der damals beliebtesten englischen Filmstars).

Wenn es am Ende zu einer atemberaubenden Schießerei zwischen dem Mörder Beck (Clifford McLaglen) und der Polizei kommt, zeigt sich das inszenatorische Geschick des Regisseurs Hans Steinhoff, dem Josef von Sternbergs Underworld (1927) ebenso als Inspiration diente wie Fritz Langs Dr. Mabuse, der Spieler (1922). Nachtgestalten schmeckt hier schon merklich nach Film Noir. „Das Ende ist unhappy und entläßt mit der ganzen maßlosen Spannung, die die Chinatown-Geschichte vom Verbrecher Beck ausgelöst hat. Eine untilgbare Angst bleibt an Stelle billiger Lösung. Beck wird erschossen. Eine Großaufnahme zeigt zwei brechende Augen: wer ist der Mörder, wer der Gemordete?“ (Vossische Zeitung, 3.2.1929) (ps)

Wir zeigen die vom Bundesarchiv restaurierte deutsche Fassung des Films.