Nineteen Nineteen
Nineteen Nineteen
GB 1985, R: Hugh Brody, B: Hugh Brody, Michael Ignatieff, K: Ivan Strasburg, D: Paul Scofield, Maria Schell, Frank Finlay, Colin Firth, 99’ · 35mm, OF
FR 22.02. um 19 Uhr
Mitte der 1980er Jahre öffnete sich für Schell noch einmal das Tor zu einer internationalen Karriere. Hugh Brody besetzte sie als eine ehemalige Freud-Patientin, Lesbierin, jüdische Emigrantin und Kettenraucherin in der Prestigeproduktion Nineteen Nineteen. Sophie zieht von New York zurück nach Wien, um Alexander zu treffen, den sie zuvor in einem Fernsehinterview über seine Analyse bei Sigmund Freud sah. Sie sprechen über ihre Analyse, über Freud und über die Geschichte des 20. Jahrhunderts, die ihre Leben veränderten.
Brody und Michael Ignatieff konzipierten die Charaktere nach zwei Fallstudien Freuds (Über die Psychogenese eines Falles von weiblicher Homosexualität und „Wolfsmann“), dessen Stimme nur aus dem Off zu vernehmen ist, und stellen die Frage, was nach der Analyse aus ihnen geworden sein könnte. Das Zimmer Alexanders ist nach den berühmten Fotografien gestaltet, die Edmund Engelman von Freuds Wohnung in Wien kurz vor dessen Flucht nach London machte. Auf einer weiteren Zeitebene, die sich mit Dokumentaraufnahmen vermischt, wird die Jugendzeit der Beiden durchgespielt. Die Erinnerung, in der Alexander und Sophie gefangen sind. „The performances of Maria Schell and Paul Scofield are marvelously aligned”, schrieb John Berger in einem Essay über den Film, „he is like an old waiter who has seen everything […], she like a cat among cushions, deprived of a garden.“ (sa)