Mit Wie baut man eine Orgel? startet 1969 ein neuer Zyklus in Nestlers Werk: Filme über Arbeitsprozesse, deren Geschichte, Entwicklung und die daran beteiligten Menschen, über die Auswirkungen auf Natur und Umwelt. Oftmals entstehenden mehrere kurze Arbeiten zu einem Thema. An zwei kurze Filme über Drucktechnik – Nestler selbst war während seines Studiums in einer Druckerei tätig – schließt ein Zweiteiler über Papierherstellung an: „Vom Papier sagt man, es sei geduldig. Diese Eigenschaft, so scheint es, hat Nestler sich zu eigen gemacht, wenn er die Geschichte des Papiers erzählt. Erzählt wird mit kunstlos und nachhaltigem stofflichen Interesse, die Ausbreitung eines Produktionsmittels (…). Deutlich zeigt der Film die Veränderung, die industrielle Produktion und ‚Produktion‘ der Arbeiterschaft aneinander erfahren; zeigt es so deutlich, weil gerafft wie ein historisches Stenogramm.“ (Hanns Zischler, Filmkritik 9/1979) Historische Schichten überlagern sich, wenn auf kunstvoll hergestelltem Papier reproduzierte Stiche von der frühneuzeitlichen Papierherstellung gezeigt werden und Nestler einen der wenigen Orte besucht, an denen Papier noch immer so hergestellt wird. (fl)
Weitere Notizen von Frederik Lang über Wie baut man eine Orgel? und Fiona Berg zu Über die Geschichte des Papiers auf Jugend ohne Film
Wie baut man eine Orgel?
R/B: Peter Nestler in Zusammenarbeit mit Zsóka Nestler, K/S: Peter Nestler, 24‘
Über das Aufkommen des Buchdrucks
R/B: Peter Nestler in Zusammenarbeit mit Zsóka Nestler, K/S: Peter Nestler, 24‘
Über die Geschichte des Papiers Teil 1
R/B: Peter Nestler in Zusammenarbeit mit Zsóka Nestler, K/S: Peter Nestler, 24‘
Über die Geschichte des Papiers Teil 2
R/B: Peter Nestler in Zusammenarbeit mit Zsóka Nestler, K/S: Peter Nestler, 24‘