Organ / Die Orgel
Organ
Die Orgel
CSSR 1964, R: Štefan Uher, B: Alfonz Bednár, K: Stanislav Szomolányi, D: František Bubík, Irma Bárdyová, Kamil Marek, Jozef Hodorovský, Hana Maciuchová, Tomás Tobák, Luisa Grossová, 99‘ · 35 mm, OmU
FR 23.09. um 21 Uhr + DI 27.09. um 20 Uhr
Der Slowakische Staat, im Zweiten Weltkrieg. Ein polnischer Deserteur findet in einem Franziskanerkloster Zuflucht – oder zumindest ein Versteck, fürs Erste. Denn diese Gemeinschaft der Gläubigen und Dienenden ist bei weitem nicht so von Selbstlosigkeit und Barmherzigkeit geprägt, wie sich der Orden das vorstellt. Eine Gabe des Gesuchten bringt die Widersprüche und Spannungen nicht nur innerhalb des Klosters, sondern auch innerhalb der Gemeinde, zu der es gehört, ans Tageslicht. Der Mann kann wunderbar die Orgel spielen. Im Kloster sind viele Brüder davon überzeugt, dass das Spiel des Fremden ihnen und ihren Schutzbefohlenen auf dem Weg zu Gott helfen wird. Der Gemeindeorganist hingegen sieht seine Existenz und Bedeutung innerhalb des Ortes bedroht.
Ein Meisterwerk des S/W-Cinemascope-Kinos von strenger Schwere und einer überwältigenden ornamentalen Schönheit, das während der „Normalisierung” ins Regal verbannt wurde. Wen wundert es: Štefan Uhers im Hlinka-Staat angesiedelte Allegorie über das Spitzelwesen ließ sich nur zu gut auf die Verhältnisse in der CSSR übertragen. (om)