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Am Pariser Flughafen Orly warten die Reisenden darauf, dass es endlich weitergeht. Eine junge Frau lernt einen Mann kennen; eine Mutter und ihr Sohn sprechen sich auf dem Weg zur Beerdigung des Vaters miteinander aus; ein Paar will sich nicht das Ende seiner Beziehung eingestehen; eine allein reisende Frau schiebt die Lektüre eines wichtigen Briefes heraus. Feinfühlig verwebt Angela Schanelec all diese Geschichten und Schicksale. Was die Figuren und die um sie herumwuselnden Menschen im Wartesaal füreinander sind, zeigt sich im Blick der Kamera: Passanten im Leben anderer, flüchtige Gesichter im Nebeneinander von Banalem und Außergewöhnlichem. „Das Leben bleibt wie in der Schwebe, der Flughafen gleicht einem geschlossenen Universum, aus dem sich nichts zwangläufig ergibt, in dem alles möglich ist“, bemerkt Thomas Sotinel in Le Monde im August 2010. Orly ist eines von mehreren Werken der „Berliner Schule“ im Filmarchiv des DHM. (mbh)

Orly