
Eine junge Dolmetscherin kommt im Frauenlager Birkenau an und entdeckt nach und nach das System Auschwitz: die sich täglich wiederholende mörderische Selektion, die Gier, Niedertracht und die Privilegien der kollaborierenden Kapos, den mit Gift tötenden Arzt – und über allem der Rauch der Schlote und die gleichmütige Musik des Frauenorchesters. Aber es gibt auch Solidarität untereinander, ein Arztrevier als Widerstandszelle, gemeinsames Singen, selbstlose Whistleblower, Kontakt zur polnischen Widerstandsbewegung und die Kunde von der stets näher rückenden Roten Armee. Gedreht im ehemaligen Frauenlager Auschwitz-Birkenau, wo die Regisseurin zweieinhalb Jahre inhaftiert war, besteht der Film vor allem aus Außenaufnahmen. Ein eindrucksvolles Werk, in seiner Vielsprachigkeit, seinen Originaldrehorten und seiner Besetzung mit Laiendarstellerinnen aus der Umgebung. In Deutschland uraufgeführt im Polnischen Klub in Berlin-Pankow im September 1948. (tht)
Tobias Ebbrecht-Hartmann ist Professor für Visuelle Kultur, Film und German Studies an der Hebrew University of Jerusalem und leitet das DFG-Langfristvorhaben Bilder, die Folgen haben – Eine Archäologie ikonischen Filmmaterials aus der NS-Zeit.
Ostatni etap
- PL 1948
- DCP
- OmeU
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R/B: Wanda Jakubowska, B: Gerda Schneider, K: Boris Monastyrski, S: Róża Pstrokońska, M: Roman Palester, D: Wanda Bartówna, Huguette Faget, Tatiana Górecka, Antonina Górecka, Maria Winogradowa, Barbara Drapińska, 109' · restaurierte Fassung von 2019