Pension Boulanka
Pension Boulanka
DDR 1964, R: Helmut Krätzig, B: Kurt Bortfeldt, Helmut Krätzig, nach dem Roman von Fritz Erpenbeck, K: Hans Heinrich, M: Wolfgang Pietsch, D: Erika Pelikowsky, Christine Laszar, Doris Weikow, Bärbel Bolle, Karin Schröder, Otto Mellies, 101’ · 35 mm
SA 02.01. um 21 Uhr
DDR-Krimi im Künstlermilieu: Die ehemalige Artistin Emmi Boulanka (Erika Pelikowsky) ist die liebevolle Wirtin einer Artisten-Pension in Ost-Berlin. Tür an Tür haben hier der Clown Ulf (Herwart Grosse), der Zauberer Colanta (Herbert Köfer) und die Hundedresseurin Frau Sievers (Christine Laszar) Quartier bezogen. Ein wiederkehrender Gast ist auch der charmante Herr Gruyter (Peter Herden), der jedoch eine dunkle Vergangenheit hat und nicht derjenige ist, der er zu sein scheint. Einige Gäste haben noch eine Rechnung mit Gruyter offen, als dieser in seinem Zimmer mit einer Schlinge um den Hals tot aufgefunden wird. Hauptmann Brückner (Horst Weinheimer) von der Mordkommission ermittelt.
Helmut Krätzigs Film, der zum Teil Film-Noir-Qualitäten besitzt, spielt immer wieder geschickt mit den Erwartungen der Zuschauer, die von Anfang an wissen, dass Gruyter ermordet werden wird. In einer Rahmenhandlung erzählt nämlich Brückner seine Rekonstruktion der Ereignisse einem Kollegen, den Bruno Carstens spielt, der damals bekannteste Fernseh-Kommissar der DDR (Blaulicht). Um auch diejenigen Zuschauer zu überraschen, die die Romanvorlage bereits kannten, änderten die Drehbuchautoren Tatmotiv und Täter, ähnlich wie es auch die Autoren der im gleichen Jahr in der Bundesrepublik angelaufenen Edgar-Wallace-Verfilmung Der Hexer getan hatten. (obr)