Po-Lin. Okruchy pamieci
Po-Lin. Okruchy pamieci / Po-Lin: Krümel der Erinnerung
D/PL 2008, R: Jolanta Dylewska, 82’ · DVD, DF
Der Dokumentarfilm Po-Lin portraitiert anhand von zeitgenössischen Amateurfilmen und Erkundigungen vor Ort jüdisches Leben in polnischen Kleinstädten der 1930er Jahre. Fast zehn Jahre lang hat die polnische Regisseurin diese Privataufnahmen gesammelt; es sind Bilder einer Welt, die im Holocaust untergegangen ist. „Eigentlich wollte ich in diesem Film das Thema Holocaust nicht berühren. Vielleicht bis auf ganz wenige Bemerkungen, wie die, dass manchen Menschen nur noch zehn Jahre Lebenszeit bleiben. Doch heutzutage wird schnell vergessen, was damals passierte. Und viele junge Menschen in Europa wissen schon nicht mehr, was ein Konzentrationslager war.“ In ihrem Film lässt Jolanta Dylewska die Welt des osteuropäischen Schtetl wieder auferstehen: Das geschäftige Treiben auf den Märkten, wo die Bauern ihr Vieh verkaufen; das Leben auf der Straße; einfache Holzhäuser; freundlich-offene Blicke in die Schmalfilmkamera des einst nach Amerika ausgewanderten Verwandten, der nun als Millionär die alte Heimat besucht. Einer alten jüdischen Legende nach bedeutet das hebräische Wort „po lin“ soviel wie „hier sollst du ruhen“: „Heute ist ‚Po-Lin’ die Chiffre für die erwachende Erinnerung an sieben Jahrhunderte polnisch-jüdischen Zusammenlebens und jüdischer Kultur in der Region.“ (Gerhard Gnauck, Die Welt, 17.11.2008) (jp)
SA 06.09. um 18.30 Uhr · Zu Gast: Jolanta Dylewska