Postlagernd Turteltaube
Zwei Städte
BRD 1950, R: Stuart Schulberg, K: Peter Zeller, 9‘ · 35 mm
Nicht stören! – Funktionärsversammlung
BRD 1951, R: Hans Herbst, B: Günter Neumann, K: Carl Drews, 14‘ · 35 mm
Postlagernd Turteltaube
BRD 1952, R/B: Gerhard T. Buchholz, K: Peter Zeller, D: Wolfgang Jansen, Friedmar Wehner, Anna Marie Böhme, 97‘ · 16 mm
SO 26.03. um 18 Uhr + DO 30.03. um 20 Uhr · Einführung am 26.03.: Olaf Möller
Im Gegensatz zum Kino der Deutschen Demokratischen Republik beschäftigte sich das der Bundesrepublik Deutschland eher selten mit ihrem Gegenüber. Will sagen: Während die DEFA bis 1961 jedes Jahr mehrere in der BRD situierte Spielfilme produzierte, entstanden zur gleichen Zeit zwischen Berlin (West) und München nur sehr wenige Arbeiten, die vom Leben in der DDR erzählen; und wenn denn die Sprache einmal auf das alternative Deutschland kam, dann ging es zumeist um Flucht – kaum vorstellbar für die Westler, dass die Ostler nicht in Wirklichkeit alle „rübermachen“ wollten (Hans Herbsts kabarettistische Miniatur Nicht stören! - Funktionärsversammlung zeigt warum)!
Eines der ersten Werke aus diesem schmalen Korpus stammt von dem Autor-Produzenten-Regisseur Gerhard T. Buchholz, einem liberalen, BRD-skeptischen Antikommunisten. Postlagernd Turteltaube erzählt die Geschichte einer Gesinnungsprobe in Form eines schlechten Scherzes: Ein strammer Kommunist verführt seine Hausgenossen zur Flucht – und wird so selbst zur „Sache“, weil sich zeigt, dass auch der Westen eher fahl-schummerig schimmert als leuchtet. (om)