Preis der Freiheit
Preis der Freiheit
BRD 1966, R: Egon Monk, B: Dieter Meichsner, K: Walter Fehdmer, D: Eberhard Fechner, Ortwin Speer, Lutz Mackensy, Fritz Hollenbeck, Andras Fricsay, Henning Venske, 83’ · 35mm
FR 14.06. um 21 Uhr
Anders als in der staatlich gelenkten und finanzierten Filmproduktion der DDR gab es in der kommerziell orientierten der BRD in den fünfziger und sechziger Jahren kaum Arbeiten, die sich mit der deutschen Teilung befassten. Diese Lücke wurde allerdings ausgefüllt durch das Fernsehen. So ist Preis der Freiheit nur ein Beispiel von vielen TV-Filmen und sogar ganzen Serien zum Thema. Der einstige Brecht-Schüler Egon Monk, der 1953 in den Westen gegangen war und seit 1960 beim Norddeutschen Rundfunk die aufregendste Fernsehspielabteilung Deutschlands geschaffen hatte, inszenierte hier das Geschehen an einem Tag und in einer Nacht an einem ländlichen Abschnitt der Demarkationslinie zwischen West-Berlin und der DDR: langweiliger Routinedienst, ideologische Zurechtweisungen, Opportunismus und ehrlicher Glaube an die Sache des Sozialismus, Fluchtpläne und Fluchtversuche – Alltag an der deutsch-deutschen Grenze, sachlich geschildert nach einem Drehbuch des ebenfalls aus Berlin stammenden Dieter Meichsner, der schon Jahre zuvor mit dem Stoff Besuch aus der Zone für Aufsehen gesorgt hatte und 1968 Monks Nachfolge beim NDR antrat. (gym)