In Caroline Links Version von Pünktchen und Anton bleiben finanzielle Ungleichheit, drohende Arbeitslosigkeit und die Vernachlässigung von Kindern gesellschaftlich relevante Themen, die schon den 1931 erschienenen Roman und die Erstverfilmung aus dem Jahr 1953 prägten. Allerdings verlagert die Regisseurin Kästners Fabel vom Freundespaar mit unterschiedlicher sozialer Herkunft ins zeitgenössische München. Link, die auch das Drehbuch verfasste, entwickelt dramatischere Handlungsstränge und spitzt Konflikte zu, etwa wenn Anton, um Geld für seine erkrankte Mutter auftreiben zu können, ein goldenes Feuerzeug stiehlt.
Pünktchen und Anton wurde als Bester Kinderfilm mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet; das Kinderfilmfestival Goldener Spatz verlieh Max Felder, den Darsteller des Anton, den Schauspielerpreis. (mw)
Pünktchen und Anton
- D 1999
- DCP
- OF
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R/B: Caroline Link, K: Torsten Breuer, D: Elea Geissler, Max Felder, Juliane Köhler, August Zirner, Meret Becker, Sylvie Testud, Gudrun Okras, 109'