Pulverfass Berlin: 13. August 1961
Der Augenzeuge 33/1961 DDR 1961, 12’ · 35 mm
UFA-Wochenschau 264/1961 BRD 1961, 9’ · 35 mm
Neue Deutsche Wochenschau 603/1961 BRD 1961, 9’ · 35mm
Fox tönende Wochenschau 44/77/1961 BRD 1961, 10’ · 35 mm
Der Augenzeuge 34/1961 DDR 1961, 10’
UFA-Wochenschau 265/1961 BRD 1961, 10’ · 35 mm
SO 09.08. um 20 Uhr + DO 13.08. um 20 Uhr · Einführung: Jeanpaul Goergen
Wie informierten die Wochenschauen über die Abriegelung der Berliner Sektorengrenze am 13. August 1961? Welche anderen Ereignisse waren ihnen noch wichtig? Die DEFA-Wochenschau Der Augenzeuge berichtet zunächst nur kurz über die Maßnahmen der DDR-Regierung zum Schutz „gegen Abwerber, Menschenhändler und Saboteure“. Eine Woche später geht fast eine ganze Ausgabe auf den Mauerbau ein, ohne ihn allerdings direkt zu zeigen. Zu sehen sind stattdessen Bilder vom friedlichen Alltag in Ost-Berlin, von der Verurteilung eines Agenten und von Politikern, Schriftstellern und Kindern, die den Soldaten an der Grenze Geschenke und Blumen überreichen.
Die vier in Westdeutschland und West-Berlin laufenden Wochenschauen – die Ufa-Wochenschau, die Neue Deutsche Wochenschau, Blick in die Welt und Fox tönende Wochenschau – können nur Material verwenden, das vom Westen aus aufgenommen wurde. Sie dokumentieren das Aufreißen der Straßen, das Einschlagen von Betonpfählen und das Ziehen von Stacheldrahtverhauen, später das Wachsen der ersten Mauerteile. Sie zeigen aber auch die zahlreichen Flüchtlinge im Notaufnahmelager Marienfelde sowie ein fröhliches Kinderfest in Kreuzberg, bei dem noch am Vortag des Mauerbaus die kleinen Gäste aus Ost und West gemeinsam feierten. Bei der aktuellen Berichterstattung waren die Wochenschauen jedoch gegenüber dem Fernsehen im Nachteil: „Das Brandenburger Tor, in den Wochenschauen noch für den Durchgangsverkehr geöffnet, ist inzwischen abgeriegelt worden, das Gesicht des Potsdamer Platzes hat sich wesentlich gewandelt.“ (Film-Echo, 23. August 1961). Die von den westlichen Kameramännern aufgenommenen Wochenschau-Bilder werden in der Folgezeit aber immer wieder in zahlreichen Dokumentarfilmen eingesetzt und etablieren sich so als visuelle Zeichen des Mauerbaus. (jg)