Punks kommt aus Amerika
Punks kommt aus Amerika
D 1935, R: Karlheinz Martin, Künstlerische Oberleitung/Produzent: Robert Neppach, B: Walter Jerven, Curt J. Braun [ungenannt] nach dem gleichnamigen Roman von Ludwig von Wohl, K: Carl Drews, M: Werner Bochmann, Liedtexte: Ralph Maria Siegel, D: Attila Hörbiger, Lien Deyers, Ralph Arthur Roberts, Sybille Schmitz, Oskar Sima, 88’ · 35mm
FR 01.12. um 18.30 Uhr · Einführung: Oliver Hanley
„In jeder Kunst ein ganzer Kerl“ (Sport-Tagblatt [Wien], 13.2.1935): Der beliebte Attila Hörbiger spielt die Titelfigur in diesem von Karlheinz Martin (Von Morgens bis Mitternacht) inszenierten „Kriminal-Lustspiel“, basierend auf dem 1929 erschienenen Roman von Ludwig von Wohl. Acht Jahre nachdem sein Onkel ihn nach Amerika verbannt hat, kehrt Punks, ein Lausbub in erwachsener Gestalt, nach Deutschland zurück. Während der Onkel (Ralph Arthur Roberts) sich seinem verlorenen Neffen gegenüber misstrauisch verhält, freut sich seine Cousine Marlis (Lien Deyers) über Punks Rückkehr. Als ein Gaunerpaar (Sybille Schmitz und Oskar Sima) den Juwelier-Onkel in eine Betrugsgeschichte verwickelt, erhält Punks die Gelegenheit, seine Tüchtigkeit zu beweisen.
Ludwig von Wohl (1903-1961) war seinerzeit ein produktiver und populärer Schriftsteller. Zwischen 1926 und 1936 veröffentlichte er mehr als 30 Romane. Nach anfänglichen Drehbuchversuchen in der Stummfilmzeit fand von Wohl schließlich im Tonfilm ein zweites Metier. Zudem lieferten seine abenteuer- und spannungsreichen Romane voller peppiger Dialoge einen idealen Kinostoff, zwölf wurden in Deutschland verfilmt. 1936 emigrierte von Wohl nach England, wo er sich in „Louis de Wohl“ umbenannte und beruflich neu orientierte. Heute ist er vor allem für seine kontroverse Tätigkeit als astrologischer Berater für den britischen Geheimdienst im Zweiten Weltkrieg sowie für seine Nachkriegsromane, hauptsächlich religiöser Natur, bekannt. Sein literarisches wie auch filmisches Vorkriegswerk ist bis auf wenige Ausnahmen weitgehend in Vergessenheit geraten. (oh)